Entwicklung Equal Pay Day festgehalten
„Lean in“ – „Häng dich rein“, am Beispiel von Sheryl Sandberg diskutierten die Damen der Frauenliste am Dienstagabend in der Osteria Nerone die Entwicklungen zum Equal Pay Day. Susanne Unger, stellvertretende Beauftragte der FL, las Absätze aus dem Buch.
Der Equal Pay Day (EPD) markiert symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke. Umgerechnet ergeben sich daraus 77 Tage, die Frauen 2017 umsonst arbeiten, und das Datum des nächsten Equal Pay Day ist morgen, Samstag. Entstanden ist der EPD 1966, um auf die international bestehende Lohnkluft hinzuweisen. Die roten Taschen stehen dabei für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Auch in Wallersdorf wurden die kennzeichnenden roten Taschen ausgegeben. Der Tag, an dem die rote Tasche ausgedient hat, ist vorerst nicht abzusehen, denn laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes hat sich der Verdienstabstand zwischen den Geschlechtern zu den Vorjahren kaum verändert.
Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in Deutschland 21 Prozent. Die Damen der FL begaben sich auf Ursachenforschung und diskutierten konstruktive Lösungsvorschläge. Neben familienfreundlichen Forderungen an Politik und Wirtschaft gelte es auch, sich als Frau in die Karriere „reinzuhängen“. Man müsse alte Strickmuster, welche die Frauen automatisch von Großmüttern oder Müttern übernommen haben, ablegen. Und ebenso die Krux mit den Selbstzweifeln, denn obwohl Frauen heutzutage gleich oder besser ausgebildet sind als Männer, fehlen Frauen beispielsweise in MINT-Berufen oder auf den oberen Stufen der Karriereleiter.
Unterbricht eine Frau familienbedingt ihre Erwerbstätigkeit, schlägt sich das bei der Lohnentwicklung bis hin zur Rentenphase nieder. Ziel ist es daher, mit dem Equal Pay Day die Debatte über die Gründe der Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheider zu mobilisieren, damit sich die Lohnschere schließt.