Anekdoten aus dem Leben des Nikolaus
Die Kinder schlummerten bereits selig in ihren Bettchen, als der Nikolaus am späten Donnerstagabend noch beim Glühweinstand der Frauenliste eintraf. Ingrid Ast, l. Vorsitzende, begrüßte den Heiligen Nikolaus mit seinem Wegbegleiter Knecht Ruprecht. Umringt von Erwachsenen las er zuerst eine besinnliche Geschichte aus seinem goldenen Buch.
So unter sich, ohne kleine neugierige Ohren, begann der langjährige Nikolausamtsinhaber zu erzählen. Seit mehr als 30 Jahren besucht er die Kinder. Gespannt lauschten die Anwesenden seinen interessanten Erzählungen. „Das waren noch Zeiten”, er erinnerte sich daran, als sie noch mit dem Pferdeschlitten von Hermann Schrömer unterwegs waren. „Saukalt wars und wir waren fast erfroren”, alleine für den Huberweg haben sie damals mehr als eine Stunde gebraucht.
Die Menschen, mit oder ohne Kinder hörten den Pferdeschlitten und kamen auf die Straße. Fast ein jedes Haus besuchte der Nikolaus um sich aufzuwärmen und alle luden den Heiligen zu einem kleinen Umtrunk ein. Lachend hörten die Besucher eine kleine Verwechslungsanekdote. Der Nikolaus besuchte versehentlich eine Familie, welche eigentlich keinen Nikolaus gebucht hatte. Die Frau dachte, ihr Mann hätte den Nikolaus überraschenderweise organisiert und der Mann dachte dasselbe von seiner Frau. „Naja, schließlich haben sich doch alle über den Besuch gefreut”, meinte der Nikolaus. Dieses Jahr durfte der Nikolaus die Kinder viel mehr loben als tadeln, aus Erfahrung weiß er, das kommt nicht alle Jahre vor.
Weiter berichtete er, dass die Geschenke wieder vermehrt zu den Ursprüngen zurück gehen. So steckten die Eltern in den Sack von Knecht Ruprecht traditionelle Nikolaussäckchen gefüllt mit Nüssen, Mandarinen und Schokoladennikoläusen. Die maßlosen Übertreibungen, wie er sie vor 15 Jahren erlebte, als er Musikinstrumente und ähnliches verschenkte, gibt es zum Glück nicht mehr. Auch für die Erwachsenen am Glühweinstand hatte der Heilige kleine Nikoläuse aus Schokolade dabei.