Unterschriftenlisten am AWV-Verbandsvorstitzenden Landrat Heinrich Trapp übergeben
Über 2000 Bürgerinnen und Bürger der Landkreise Dingölfing-Landau und Rottal-Inn wünschen sich eine Service- und Qualitätsoffensive hinsichtlich der Sperrmüllentsorgung durch den Abfallwirtschaftsverband Isar-Inn. Dokumentiert haben sie dies durch ihre Unterschrift auf Listen, die gestern an Landrat Heinrich Trapp, der ja gleichzeitig Verbands Vorsitzender ist, übergeben worden ist.
Die Forderungen nach einer wenn schon nicht kostenlosen, dann doch kostengünstigen Sperrmüllabfuhr im Verbandsgebiet werden immer lauter. Die Befürworter weisen darauf hin, dass es in weiten Teilen des Freistaates bürgerfreundlichere Lösungen gibt, insbesondere auch in den Nachbarlandkreisen. Umso erstaunter mussten zugezogene Bürger feststellen, dass es diese Möglichkeit hier nicht gibt. Zu ihnen gehört Sabine Breuninger, die sich mit der Situation nicht abfinden wollte und spontan eine Untersehriftenaktion initiierte, die 1000 Unterzeichner aus Landau und Umgebung fand.
Seit jahren ein Anliegen
In Wallersdorf ist das Thema schon seit Jahren ein Anliegen der Frauenliste. Die im Rathaus für einen entsprechenden Antrag ausliegenden Listen wurden von rund 600 Personen unterschrieben. Schließlich trugen sich noch 500 Simbacher in die Unterschriftenliste ein und bekundeten damit ihre Forderung nach einem Umdenken bei der Sperrmüllentsorgung.
Seitens der streitbaren Damen wurde eingeräumt, dass man von der Forderung nach einer kostenlosen Abfuhr mittlerweile abgerückt ist. Aus vielen Gesprächen ist man sich jedoch sicher, dass die Bevölkerung auch einverstanden wäre mit einer angemessenen Gebühr oder so etwas wie einem „blauen Sperrmüllschein”, wie er andernorts vergeben wird. Im Gespräch mit dem Landrat verwies Ingrid Ast auf die Gefahr verstärkter wilder Müllablagerung. Man spreche jedenfalls für viele Landkreisbürger, wenn im Zuge der Gebührenneuberechnung hier eine Lösung gefunden werden könnte, die vor allem auch die Anliegen weniger mobiler älterer Menschen berücksichtigt.
Ein Ärgernis
Vor Jahren hat es ja schon die Sperrmüllabfuhr gegeben, so mancher wird sich noch an die ganzen Berge ausrangierter sperriger Möbel an den Straßenrändern erinnern. Ein Ärgernis, wie AWV-Vorsitzender Heinrich Trapp nicht zu Unrecht feststellen konnte. Zu den negativen Erfahrungen gehörte auch, dass einfach alles rausgestellt worden sei, auch Sachen, die nicht dazugehörten.
Nichtsdestotrotz werde man bei der laufenden Gebührenkalkulation den Sperrmüllsektor berücksichtigen. Bekanntlich sieht es erfreulicherweise ganz nach einer, wie Trapp sagte, deutlichen Gebührensenkung aus. Wenn jedoch die Kosten für die Sperrmüllentsorgung mit eingerechnet werden müssen, könnte es sein, dass die Senkung weniger hoch ausfällt oder es gar keine gibt.
Bereits diskutiert
Man müsse auch die Gefahr sehen, dass bei einer Änderung der Gebührenregelung zugunsten einer Sperrmüllentsorgung die Gefahr bestehe, dass Bürger dagegen vorgehen könnten mit dem Hinweis, dass sie die Sperrmüllabfuhr nicht brauchen. Trapp erwähnte auch, dass die Angelegenheit schon in der Verbandsversammlung diskutiert und von der großen Mehrheit der Verbandsräte abgelehnt worden sei. Unter dem Eindruck der Unterschriftenlisten sagte Trapp zu, das Thema nochmals zur Diskussion zu stellen.Für die Antragstellerinnen war das keine voll befriedigende Auskunft, weshalb Ingrid Ast schon mal wissen ließ: „Wir hören nicht auf.” Hoffnungen setzt sie auch in Bemühungen von anderer Seite, so etwa will Verbandsrat Daniel Lang einen Antrag pro Sperrmüllabfuhr einbringen und auch die ÖDP des Landkreises unternimmt einen Vorstoß. Es gelte, „den AWV von seinem hohen Roß” zu bringen.